Am Tatort in Würzburg. Bild: AFP
Peter Neumann analysiert Lebensläufe von Dschihadisten. Nach dem Würzburger Messerangriff spricht er im Interview darüber, wie Terrorgruppen psychisch labile Personen anlocken – und was dagegen zu tun wäre.
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Herr Neumann, Sie erforschen Radikalisierungsprozesse. Der 24 Jahre alte Somalier, der in Würzburg drei Menschen erstach, war offenbar psychisch krank und rief bei der Tat angeblich „Allahu akbar“. Haben wir es wohl mit einem gestörten Amokläufer zu tun? Oder mit einem Dschihadisten?
Das schließt sich nicht aus. Wir wissen aus empirischen Studien, dass es besonders bei Einzeltätern sowohl auf islamistischer als auch auf rechtsextremistischer Seite eine ganz große Überschneidung gibt mit Leuten, die psychisch krank sind. Paul Gill und Emily Corner haben herausgefunden, dass psychologische Krankheitsgeschichten bei terroristischen Einzeltätern 13,5 Mal so häufig vorkommen wie bei Angehörigen von Terrorgruppen.
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