„Wir können auch früher aussteigen“
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Braunkohletagebau in Jänschwalde in der Lausitz Bild: Picture Alliance
Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke hält einen Kohleausstieg schon 2032 für möglich. Im Interview verlangt er kürzere Gerichtsverfahren beim Ausbau der Erneuerbaren – und eine „Kommission zur Zukunft der Energieversorgung“.
Herr Ministerpräsident, der Weltklimarat hat gerade festgestellt: Wenn die Staaten der Erde nicht noch viel mehr für das Klima tun als bisher versprochen, landen wir im Jahr 2100 nicht bei 1,5 Grad Erwärmung, sondern bei 2,8 Grad. Die Grünen wollen deshalb den Kohleausstieg von 2038 auf 2030 vorziehen. Sie als Chef eines Kohlelandes sind da skeptisch. Wie sollte also die Erwärmung gestoppt werden?
Durch eine völlige Neujustierung der Energiepolitik. Wir müssen vorankommen beim Klimaschutz. Entscheidend ist dabei aber, was wie in welchem Zeitraum und im gesellschaftlichen Konsens möglich ist. Es wird nicht funktionieren, wenn wir unsere Industrie verlieren und Menschen in die Arbeitslosigkeit schicken. Wir können mehr tun und auch schneller, aber wir dürfen nicht den Ast absägen, auf dem wir sitzen. Immer nur zu sagen, wir steigen hier aus und wir schalten da ab, das hilft weder uns noch dem Klima.
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