Weltweit suchen Forscher nach Erkenntnissen zum Coronavirus und zu dessen Ausbreitung. Bild: EPA
Jeden Tag lernen Virologen und Mediziner mehr über Covid-19. Eine große Frage, die sie bewegt: Wie ansteckend ist das Virus? Anhand der ersten Fälle in Bayern haben Fachleute die Infektionswege rekonstruiert – und neue Erkenntnisse zur rasenden Vermehrung gewonnen.
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Mehr als eine Million nachweislich Infizierte in 181 Ländern der Erde, das ist – vom neuen Coronavirus aus betrachtet – eine beachtliche Reisegeschwindigkeit. Und zehntausende Todesopfer in einem Vierteljahr sind eine mörderische, wenn auch noch vorläufige Bilanz. Die Antwort darauf ist fast überall gleich: Ausweichen, radikal fernhalten, bis der Impfstoff kommt. So schutzlos, so kollektiv machtlos hat man Homo sapiens im Angesicht einer Naturgefahr in der modernen Welt nicht erlebt. Dabei ist die wissenschaftliche Mobilmachung, die wir in diesen wenigen Wochen erleben, ebenso beispiellos.
Ein neues Virus ist aufgetaucht, und schnell war klar: Der Faktor Mensch, Stichwort Globalisierung, ist nicht die einzige Ursache der extremen viralen Mobilität. Das Ansteckungsvermögen des Virus selbst, die jene des Sars-Virus vor siebzehn Jahren um Größenordnungen übertrifft, ist zum größten Problem geworden, weil es die sträflich geringen Kapazitäten der Medizinsysteme weltweit in kürzester Zeit zu überstrapazieren vermag.
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