Warum das neue Wahlrecht ein Geschenk für Söder ist
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Mit dem „Bayern-Narrativ“ zur neuen Stärke: Ministerpräsident Markus Söder am 7.11.2022 Bild: Picture Alliance
Die CSU beschwert sich heftig über das von der Ampel beschlossene neue Wahlrecht. Doch für die anstehende Landtagswahl könnte es Gold wert sein. Denn es stützt Söders Erzählung vom benachteiligten Süden.
Markus Söder hat zur Erklärung, warum er 2018 in der Landtagswahl vergleichsweise magere 37,2 Prozent geholt hat, häufiger gesagt: Es hätten Zeit und Konzept für eine Kampagne aus einem Guss gefehlt. Die Analyse ist nicht falsch: Als die CSU in den Wahlkampf zog, war Horst Seehofer noch ihr Vorsitzender – und damit zumindest formal verantwortlich für das Bewerben seines Intimfeinds Söder. Das konnte nichts werden.
Heute sieht die Sache anders aus. Ein gutes halbes Jahr vor der Landtagswahl steht die Kampagne. Man kann sie auf die einfache Formel bringen: Bayern gegen Berlin. Anders als 2018 wurde sie von langer Hand geplant. Von ganz langer. Allenfalls könnte man sich darüber streiten, ob sie vor der Bundestagswahl 2021 grundgelegt wurde oder erst nach der blamablen Niederlage der Union. Jedenfalls erweckte Söder weder vor der Wahl noch danach den Eindruck, als sei ihm daran gelegen, dass die CSU in der Bundesregierung bleibt. Wäre das so gewesen, hätte „Bayern gegen Berlin“ ja auch nicht funktioniert.
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