„Die Republik aufmischen“
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Landesparteitag der thüringischen Linken 2016 in Eisenberg: Marx zieht noch immer. Bild: dpa
In der Linken haben Trotzkisten einen großen Einfluss, bis hin zur stellvertretenden Parteivorsitzenden: Janine Wissler gehört „Marx21“ an. Die Radikalen in der Partei übernehmen eine Scharnierfunktion ins linksextreme Milieu.
Hubertus Zdebel hat graue Haare und einen Pferdeschwanz. Am vergangenen Dienstag wurde der 65 Jahre alte Linken-Abgeordnete in den Fraktionsvorstand im Bundestag gewählt – als Beauftragter für die sozialen Bewegungen. Zdebel war in seiner Heimatstadt Münster in den achtziger Jahren bei den Grünen aktiv, er engagiert sich heute etwa gegen Atommüll-Lager oder die Rodung des Hambacher Forstes. Der Öko-Kämpfer ist allerdings auch Mitglied einer trotzkistischen Organisation: „Marx21“.
Die straff geführte Truppe, die sich selbst harmlos „Netzwerk“ nennt, lehnt den Parlamentarismus ab. „Der Kapitalismus kann nicht durch Parlamentsabstimmungen überwunden werden“, heißt es in den politischen Leitsätzen der Organisation. Die „Kapitalistenklasse“ und „der Staatsapparat (Ministerien, Polizei, Armee, Gefängnisse, Justiz) agieren weitgehend unabhängig von demokratischer Kontrolle“, wird weiter festgestellt. Da dieser „Repressionsapparat“ auch gegen linke Regierungen eingesetzt werde, lasse er sich „nicht zur Entmachtung der herrschenden Klasse nutzen“. Das Ziel bleibt die Revolution.
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