Schrecklich nette Kollegen
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Lange vor der Corona-Krise: Laschet und Söder im April 2019 Bild: Picture-Alliance
Erst prescht Markus Söder vor, dann Armin Laschet. Geradezu lustvoll missverstehen die beiden Politiker einander. Geht es hier etwa um die Kanzlerkandidatur?
Ein netter Kollege: Das sagt alles, nichts und gleich noch das Gegenteil. In der Kabinettspressekonferenz vom Donnerstag wurde der bayerische Ministerpräsident und CSU-Vorsitzende Markus Söder gefragt, wie er das Agieren seines Kollegen Armin Laschet von der CDU in der Krise empfunden habe. Söder antwortete: Jeder tue in dieser schwierigen Situation „seine Pflicht“. Alle Beteiligten arbeiteten hervorragend zusammen. Das gelte auch für den „netten Kollegen aus NRW“. Unmittelbar darauf wiederholte Söder den Satz, ließ aber diesmal „nett“ weg: „für den Kollegen aus NRW“. Hat er das bewusst getan? Wenn ja, warum? Weil er Laschet nicht nett findet? Oder weil er den Spruch kennt: „Nett ist der kleine Bruder von . . .“? Ist das angesichts der Krise überhaupt wichtig? Denken die Politiker da nicht an ganz andere Dinge?

Politischer Korrespondent in Nordrhein-Westfalen.

Politischer Korrespondent in München.
Verdächtig gleichlautend hatte sich jedenfalls der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Laschet nur wenige Stunden zuvor im ZDF über Söder geäußert. Auf den Vorhalt der Moderatorin, niemand anderen als ihn habe Söder mit seiner Warnung vor einem Überbietungswettbewerb bei der Lockerung der Corona-Abwehrmaßnahmen gemeint, sagte Laschet lächelnd, das glaube er nicht. Der bayerische Ministerpräsident sei ein „netter Kollege, und wir verstehen uns gut“.
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