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Vor neunzig Jahren : Wie Hitler die Macht übertragen wurde

  • -Aktualisiert am

Am Ziel: An einem Fenster der Reichskanzlei stehend beobachtet der neuernannte Reichskanzler Adolf Hitler zusammen mit Hermann Göring am 30. Januar einen Fackelzug von NSDAP-Mitgliedern. Bild: Laif

Am 30. Januar 1933 ernannte Reichspräsident von Hindenburg Adolf Hitler zum Reichskanzler. Der Schritt war bis zuletzt vermeidbar. Ein Gastbeitrag.

          12 Min.

          Das Jahr 1933 war erst fünf Tage alt, als die „Tägliche Rundschau“ mit einer Sen­­sation aufwartete: Tags zuvor, am 4. Januar, hatte im Haus des Bankiers Kurt von Schröder in Köln ein Treffen zwischen dem Anfang Dezember zurückgetretenen Reichskanzler Franz von Papen und dem „Führer“ der NSDAP, Adolf Hitler, stattgefunden. Die Zusammenkunft hatte geheim sein sollen, war aber auf obskure Weise zur Kenntnis jener Berliner Zeitung gelangt, die nicht ohne Grund als Sprachrohr des neuen Reichskanzlers, General Kurt von Schleicher, galt, der in Personalunion auch Reichswehrminister war.

          Die Nachricht schlug nicht nur in Berlin wie eine Bombe ein, zumal das Blatt vorgab, den Inhalt des Gesprächs zu kennen. Es sei um die Möglichkeit gegangen, Papens gute Beziehungen zum greisen Reichspräsidenten Paul von Hindenburg zu nutzen, um eine neue Regierung unter Führung Hitlers zustande zu bringen. Papen, der bis 1932 dem katholischen Zentrum angehört hatte und von Hitler seit Monaten angegriffen worden war, dementierte: Das Gespräch habe keinerlei Spitze gegen Schleicher gehabt; es sei nur darum gegangen, die NSDAP in eine „nationale Konzentration“ einzubinden.

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