Wie Berlin in Gottesfragen neue Wege geht
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Berlins Mitte: Im Vordergrund der Dom, rechts am Bildrand die Kuppel von St. Hedwig Bild: Ullstein
Das gab es noch nirgends: eine Kirche, eine Moschee und eine Synagoge in einem Gebäude. Das „House of One“ soll der religiösen Vielfalt Raum geben. Und ist umstritten – genau wie ein anderes religiöses Bauprojekt.
Man schrieb das Jahr 1738. Die königlich-preußische und kur-brandenburgische Residenzstadt Berlin, war im Begriff, zu einer Metropole europäischen Ranges zu werden. „Magnifique Gebäude“ zierten mit einem Mal das – verglichen mit Wien, Paris oder London nachgerade provinzielle – Stadtbild, dazu „neue Kirchen“ und „schöne Thürme“.
Georg Paul Busch hat die Berliner Sakraltopographie zwei Jahre vor dem Tod von König Friedrich Wilhelm I. in einem Stich festgehalten und damit schon seinen Zeitgenossen vor Augen geführt, dass die Zeiten vorbei waren, dass die Christen verschiedener Konfession einander nur verfolgten und verdammten. Zwar gab es in der heutigen Berliner Mitte noch keine katholische Kirche wie damals in Königsberg (dafür hatten die Polen gesorgt). Aber neben sieben lutherischen und drei reformierten Kirchen wurden gleich sechs Kirchen von den beiden Konfessionen gleichzeitig („simultan“) genutzt.
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