Zerknirscht in Hamburg: Olaf Scholz bittet in der Bürgerschaft um Entschuldigung für die G-20-Krawalle in Hamburg. Bild: dpa
Bevor es Olaf Scholz im Bund bis ganz nach oben schaffte, war er unter anderem Erster Bürgermeister in Hamburg. Aus dieser Zeit lässt sich viel für die künftige Ampelkoalition lernen.
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Es dauerte bis zur erlösenden Entschuldigung. Olaf Scholz guckte ernst in den Plenarsaal. Hamburg, seine Stadt, hatte einige Tage zuvor furchtbare Stunden erlebt. Es war der Sommer 2017, der G-20-Gipfel war in Hamburg, Krawall herrschte auf den Straßen. Scholz hatte einen geschmeidigen Ablauf in Aussicht gestellt, nun war die Stimmung angespannt. Scholz sagte, es sei trotz aller Vorbereitungen nicht durchweg gelungen, die öffentliche Ordnung aufrecht zu erhalten, nicht zu jedem Zeitpunkt und nicht überall. Dafür, dass dies geschehen sei, bitte er die Hamburger um Entschuldigung. Applaus. Und Scholz hatte einen Schritt heraus aus einer schweren Krise gemacht.
Der künftige Bundeskanzler hat sieben Jahre lang Hamburg als Erster Bürgermeister geführt. Scholz hat sich viel Anerkennung erarbeitet und die SPD zu alter Stärke geführt. Er hat das „ordentliche Regieren“ als Ziel vorgegeben und doch auch Niederlagen erlitten. Von „König Olaf“ war schon mal die Rede, und das war nicht nur nett gemeint. Aber was lässt sich aus seinem Hamburger Regierungsstil über Scholz lernen – und was über seine Kanzlerschaft?
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