Warum Wagenknecht zögert, eine neue Partei zu gründen
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Polarisiert, sogar in anderen Parteien als ihrer eigenen: Sahra Wagenknecht Bild: Stefan Boness
Ihre Gegner sagen, Sahra Wagenknecht fehle das Talent zum Organisieren. Außerdem sei sie nicht belastbar genug. Wagenknechts Umfeld sorgt sich vor rechten Mitläufern. Oder gibt es noch einen anderen Grund?
Macht sie es oder nicht? Schon lange spielt Sahra Wagenknecht öffentlich mit dem Gedanken, eine eigene Partei zu gründen. Jetzt will sie bis zum Ende des Jahres darüber entscheiden, und Anhänger wie Gegner fragen sich: Wieso erst dann? Selbst ihre Kritiker gestehen ein, dass eine Wagenknecht-Partei Potential hätte – als Auffangbecken für Frustrierte aller Art, von enttäuschten Linkswählern über Querdenker bis hin zu AfD-Sympathisanten. Ein „Aufstand für Frieden“ als Partei sozusagen, nur wahrscheinlich ohne Alice Schwarzer. Warum also zögert sie noch?
Im Wagenknecht-Lager heißt es: Weil es nicht so einfach ist, eine neue Partei aus dem Boden zu stampfen. Wer für eine Bundestagswahl antreten will, sollte 16 Landesverbände haben, Landeslisten und vor allem Mitarbeiter, die all das organisieren können. So etwas, sagen selbst glühende Wagenknecht-Unterstützer, könne sie nicht allein stemmen, sondern nur gemeinsam mit fähigen Leuten. Zumal ihre Gesundheit nicht die stabilste sei, 2019 habe sie schließlich schon die Fraktionsführung wegen eines Burn-outs abgegeben. Eine „One-Woman-Show“ werde es nicht geben.
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