Uwe Bergmann ist dann mal weg
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Nicht glücklich: Rüsselsheimer Opel-Arbeiter auf einer Demonstration 2012 Bild: Helmut Fricke
In Rüsselsheim bauen sie Autos, hier wählten die Leute immer schon rot. Heute wissen die Arbeiter nichts mehr anzufangen mit der SPD.
Hans-Jürgen Birkholz wurde 1940 in Eisenach geboren, als Sohn von Pietisten. Eigentlich wollte er Theologie studieren, aber in der DDR durfte er nur Gärtner werden. Im Winter bekam sein Betrieb oft mitten in der Nacht die Kohle an den Bahnhof geliefert. Also wurde der junge Birkholz aus dem Bett geklingelt und losgeschickt, um zwanzig Tonnen festgefrorene Steinkohle von den Waggons zu schaufeln. Das war Maloche. Da wurde geschafft. „Ich habe oft weinend auf dem Kohlehaufen gesessen“, sagt Birkholz. Er war ein echter Arbeiter.

Redakteur in der Politik der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.
Birkholz floh in den Westen, trat wegen Willy Brandt in die SPD ein und machte das Abitur nach. Dann studierte er Jura in Frankfurt. Vielleicht horchen ganz wenige heute noch auf, wenn sie den Namen Birkholz hören, er war nämlich nicht irgendein Student. Auf dem Höhepunkt der Studentenrevolte, 1968, war Birkholz Asta-Vorsitzender an seiner Universität. Es ging um Vietnam, Dutschke und die Notstandsgesetze. Birkholz war im Zentrum der Bewegung.
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