Warum die Marine die deutsche Handelsflotte kaum schützen kann
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Deutsche Marine-Soldaten eines Sicherungsteams der Fregatte „Karlsruhe" in Dschibuti. Bild: dpa
Deutschlands Seehandel ist enorm, der Beitrag der Marine zur Sicherheit auf den Weltmeeren aber überschaubar. Dabei sind die Gefahren durch Piraterie, Terroristen und militärische Zusammenstöße groß.
Deutschland ist in der Weltwirtschaft eine Seemacht, allerdings eine nahezu wehrlose. Deutsche Reeder betreiben zwar die größte Containerflotte der Erde mit rund 1400 Schiffen und verfügen mit gut 3200 Schiffen über die viertgrößte Handelsflotte auf den Weltmeeren. Aber verglichen damit sind die Möglichkeiten, diese Schiffe gegen Gefahren wie Terror, Piraterie oder militärische Konflikte zu schützen, bedenklich klein. Dabei werden 95 Prozent des interkontinentalen Handels der Exportnation Deutschland über See transportiert. Selbst innerhalb Europas sind es fast 30 Prozent aller Rohstoffe und Güter.

Politischer Korrespondent in Berlin
Schaut man sich die Präsenz der Marine auf den Weltmeeren an, sieht man nur wenige Aktivitäten. Nach Aufzeichnung des Flotten-Trackers vom Institut für Sicherheitspolitik der Universität Kiel sind gegenwärtig vier Schiffe und ein Orion-Seefernaufklärer unterwegs in internationalen Missionen. So sind die Fregatten Hamburg und Brandenburg sowie die Korvette Magdeburg im Mittelmeer unterwegs, etwa zur Überwachung des Waffenembargos gegen Libyen. Das Minenabwehrboot Sulzbach-Rosenberg fährt mit einem Standard-Verband der Nato in der Nordsee. Einige Schiffe sind in heimischen Gewässern unterwegs, aber derzeit keines außerhalb Europas. Mehr scheint mit der kleinen Flotte kaum machbar. Sie bestand Anfang des Jahres aus 46 Schiffen und Booten, darunter neun Fregatten, fünf Korvetten und sechs U-Boote. Ein Drittel davon ist jeweils in der Instandsetzung.
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