
Wahlanalyse der CDU : Erste Schritte für ein Comeback
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Wo ist die Harmonie hin? Friedrich Merz und Armin Laschet Bild: AFP
Drei Monate nach der Bundestagswahl befasst sich die CDU mit den Ursachen und Konsequenzen aus der schlimmen Niederlage. Ein wichtiger Schritt.
Das Wahldebakel abhaken und auf Fehler der Ampelregierung warten ist definitiv keine Option für die CDU. Mit der klaren Entscheidung der Parteibasis für Friedrich Merz als künftigen Vorsitzenden hat die CDU schon eine der wichtigsten Lehren aus dem Pleiten-Pech-und-Pannen-Wahlkampf 2021 gezogen. Eine Lehre, die banal klingt, aber erstaunlich oft ignoriert wird. Nur eine geschlossen wirkende Partei, die sich nicht in offenen Machtkämpfen zerlegt und ihren Kanzlerkandidaten demontiert, ist für Wähler attraktiv. Eine Lehre, die von der jahrelang zerstrittenen SPD diesmal diszipliniert beherzigt wurde.
Wenn die geschrumpfte Volkspartei CDU dann auch noch herausfindet, wofür sie steht, und ihren Markenkern programmatisch erneuert, könnte auch ihr Comeback gelingen.
Einen Schritt dahin hat der Wahlverlierer Laschet getan. Mit einer auch ihn nicht schonenden Fehleranalyse hat er das schlechteste Wahlergebnis in der Geschichte der CDU aufarbeiten lassen. Nach der ebenfalls historischen Wahlschlappe 1998 und dem schmerzhaften Abgang Helmut Kohls unterblieb diese Aufarbeitung. Die Schuld für die Entkernung der CDU jetzt allein der viermaligen Wahlsiegerin Angela Merkel und ihrem visionslosen Politikstil zuzuschreiben ist jedoch zu billig. Auch am Markennamen herumzudoktern wäre ein Fehler. Die SPD hat ihn nicht gemacht.