
Diese Linke braucht niemand mehr
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Wagenknecht (l.) und Kipping: Zwei starke Frauen bei den Linken, aber inhaltlich keine Freundinnen. Bild: EPA
Es war ein öffentlich ausgetragener Machtkampf. Nach dem Rückzug von Sahra Wagenknecht gibt es einen Sieger, doch das Problem der Linken ist größer. Die Wähler wissen nicht, wofür die Partei steht.
Kurz bevor der Mauerfall sich zum dreißigsten Mal jährte, hat der Sozialismus in Deutschland wieder gesiegt. Die Linkspartei erreichte einen einzigartigen Erfolg. Sie wurde in Thüringen stärkste Partei in einer Landtagswahl. Ihr Spitzenkandidat wird bis auf weiteres Ministerpräsident bleiben. Ein Aufschrei ging allerdings nicht durchs Land. Zwar siegten die Linken, zu verdanken hatten sie das aber dem Spitzenkandidaten Bodo Ramelow. Den evangelischen Christen halten selbst CDU-Politiker für einen Sozialdemokraten.
Das hat von Sahra Wagenknecht noch niemand behauptet. Sie ist einer der wenigen Superstars der deutschen Politik, kann Säle füllen, Leute über die Grenzen ihrer Partei ansprechen. Für die Linke ist sie Segen und Fluch. Zwar hat sie als linke Chef-Talkerin einen Bekanntheitsgrad erreicht, wie es zuvor nur dem Entertainer Gregor Gysi gelang. Doch zugleich hat sie systematisch die Entzweiung ihrer Partei betrieben, indem sie ihre eigenen Ziele über deren Schicksal stellte. Die Beratung durch ihren Ehemann Oskar Lafontaine, der schon den Niedergang der SPD mit zu verantworten hat, bewirkte dabei wenig Gutes.
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