Wie ein Bürgermeister sein Dorf vor dem Aussterben bewahrte
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Ort mit Seele: Ein frisch restaurierter Fachwerkhof im fränkischen Rügheim. Bild: Rainer Wohlfahrt
Jahrzehntelang haben Kommunen neue Baugebiete ausgewiesen, um junge Leute in ihre Dörfer zu locken. Doch in den Ortskernen dämpft der Leerstand die Hoffnung auf Belebung. Ein unterfränkischer Bürgermeister hat dagegen ein Rezept.
Etwas lief schief in seinem Heimatort, das konnte Wolfgang Borst damals schon sagen. Es war kurz nach der Jahrtausendwende, das mittelalterliche Städtchen Hofheim in Unterfranken, einst Zonenrandgebiet, lag nun in der Mitte des wiedervereinigten Deutschlands. Trotzdem zog eine junge Familie nach der anderen weg.
In den kleinen Straßen um den Marktplatz machten die Geschäfte zu. Und rundherum in den Dörfern, die zu der Gemeinde gehören, zählte Borst die alten Fachwerkhäuser, in denen der Putz zwischen den Balken bröckelte. Wenn Borst als Bürgermeister die Nachricht vom Tod eines alten Gemeindemitglieds bekam, wusste er, was das bedeutet: Leerstand. Damals florierten allenfalls die Filialen der Supermarktketten mit den großen Parkplätzen, die dem Ortsausgang in Richtung der nahen Bundesstraße sein Gesicht gaben.
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