Wegen Umsturzplänen vor Gericht
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Die Angeklagte Elisabeth R. am Mittwoch im Oberlandesgericht Koblenz Bild: Reuters
Sie sollen Karl Lauterbachs Entführung geplant haben: Im Prozess gegen die selbst ernannten „Vereinten Patrioten“ stehen Reichsbürger vor Gericht, die ihrer Ideologie keineswegs abgeschworen haben.
Der Angeklagten geht es schlecht. Zwei Justizbeamtinnen helfen Elisabeth R. in den Saal des Oberlandesgerichtes Koblenz. Die zierliche Frau, 75 Jahre alt, trägt Handschellen und beklagt, ihr sei übel. Etwas später, während des Verlesens der Anklage, hält sie ihren Kopf unterhalb des Tisches über einen Mülleimer. R., die Jahrzehnte als Religionslehrerin in Mainz unterrichtete, ist nach Meinung der Bundesanwaltschaft für das Theoriegebäude verantwortlich, auf das sich die vier anderen Angeklagten bezogen und das für sie handlungsleitend gewesen sein soll.
R. veröffentlicht seit einigen Jahren schon Aufsätze, in denen sie die Legitimität der Bundesrepublik infrage stellt und die Wiedereinsetzung des Deutschen Reiches von 1871 fordert. Das allein kostete die Pensionärin R. in der Vergangenheit bereits ihr Ruhegehalt, wogegen sie auch juristisch vorging und zunächst scheiterte.
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