Impressionen vom Opernplatz: Vier Wochen nach den Ausschreitungen in Stuttgart gab es auch Randale in Frankfurt. Bild: Maximilian von Lachner
Erst die Ausschreitungen in Stuttgart, dann die Krawalle in Frankfurt. Was ist da los?
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Lea war in dieser Nacht feiern. Mit Freunden in einer Bar, nahe am Frankfurter Opernplatz. Gegen halb drei ging es los, sagt sie. „Wir haben gesehen, wie Leute um ihr Leben rennen.“ Sie habe kleinere Schlägereien gesehen. „Das waren so Kleingruppen, so richtig junge Jungs.“ Bei einer Schlägerei habe sie sich eingemischt, sagt Lea. „Weil mehrere auf einen allein draufgegangen sind. Die haben den geschlagen, auch ins Gesicht. Einer wollte einen Stuhl nehmen. Aber da bin ich vorher dazwischen.“ Der Junge, dem sie half, sei vielleicht sechzehn gewesen. Sie konnte ihn wegziehen. „Einer hat gesagt: Eine Frau können wir jetzt ja nicht schlagen.“
Kurz darauf, sagt Lea, seien die Jungs auf dem Opernplatz „richtig ausgerastet“. Es gab eine Massenschlägerei. Als Polizisten einem Verletzten helfen wollten, wurden sie angegriffen, mit Flaschen beworfen. Die Jungs auf dem Platz, sagt Lea, hätten „ACAB“ gerufen, das steht für „All Cops are bastards“, immer wieder habe sie auch gehört „Ihr Bullen seid alle Hurensöhne“. Lea sagt: „Man hat am Anfang gemerkt, dass die Polizei in der Unterzahl und überfordert war. Das haben die ausgenutzt.“ Viele auf dem Opernplatz hätten cool gefunden, was passiert. „Viele haben das eher als Spaß gesehen, nicht ernst genommen, und es war auch Gruppenzwang: Ich will auch cool sein.“
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