
Deutschland steht vor einer enormen Kraftanstrengung
- -Aktualisiert am
Ukrainische Flüchtlinge kommen am Samstag am Berliner Hauptbahnhof an. Bild: Jens Gyarmaty
Die Flüchtlinge werden auf Dauer nicht in den Nachbarländern der Ukraine bleiben, sondern in Staaten mit höherem Einkommen weiterziehen. Und sie werden lange bleiben, darauf sollte man sich einstellen.
Manches erinnert derzeit an die Lage in Deutschland im Herbst 2015. Wieder öffnen Menschen ihre Wohnungen für jene in Not. Wieder empfangen Ehrenamtliche täglich Tausende Flüchtlinge an den Bahngleisen, wenn auch dieses Mal in Berlin anstatt in München. Und wieder sind sich wie damals manche Flüchtlingshilfsorganisationen ungewohnt einig mit den Behörden. Doch all das währte damals nicht lange. Viele Helfer zogen sich bald zurück. Einige Länder schotteten sich gegen unkontrollierten Zustrom ab. Populistische Parteien erhielten Zulauf. Nun gilt es, aus Fehlern zu lernen.
Die derzeitige Situation unterscheidet sich fundamental von der damaligen. Selten zuvor war sich Europa in Flüchtlingsfragen so einig. Bewundernswert offen zeigen sich allen voran die einstigen EU-Blockierer Polen und Ungarn, aber auch bitterarme Anrainerstaaten wie die Republik Moldau. Das liegt kaum daran, dass die Fluchtgründe heute andere sind als 2015. Die mit Abstand größte Gruppe waren damals Syrer. Auch sie flohen vor Krieg und (russischen) Bomben. Offenkundig hilft es sich leichter, wenn es um Nachbarn geht.
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