Der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk im März in seinem Büro in Berlin Bild: Jens Gyarmaty
Der Botschafter der Ukraine in Deutschland, Andrij Melnyk, deckt mit seinem unverstellten Auftreten die Lebenslügen der Deutschen auf. Im politischen Betrieb wird er deshalb argwöhnisch betrachtet.
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An den 5. September 2015 erinnert sich Andrij Melnyk gut. Es war der Tag, als Deutschland und Russland den Bau der Erdgasleitung Nord Stream 2 vereinbarten. „Es war wie ein Schlag für mich. Ich war sprachlos“, sagte Melnyk in seinem Büro in der ukrainischen Botschaft in der Mitte Berlins ganz nah am Deutschen Theater.
Anderthalb Jahre nach dem verdeckten Angriff Russlands auf die Krim und ihrer folgenden Annexion, dem kaum verhohlenen russischen Kriegseinsatz in der Ostukraine, dem Abschuss des Flugzeuges MH 17 durch die von Moskau geleiteten Separatisten mit fast 300 Toten, beschloss Deutschland den Bau einer zweiten Pipeline durch die Ostsee, die noch mehr russisches Gas unter Umgehung der Ukraine nach Deutschland bringen sollte.
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