Noch wichtiger als „Nie wieder Krieg“
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Streit über den Kosovo-Einsatz: Farbbeutelangriff auf Außenminister Fischer auf einem Grünen-Parteitag 1999 in Bielefeld Bild: picture-alliance / dpa
Vor allem die Grünen haben im Kosovo-Krieg ihre Lektion gelernt: Nie wieder Völkermord. Das muss auch mit Blick auf die Ukraine gelten.
Der Deutschlandfunk ist unlängst dafür kritisiert worden, dass er einen 96 Jahre alten Veteranen der deutschen Wehrmacht, der die Schlacht in den Ardennen 1944 miterlebt hatte und später nach eigener Auskunft Pazifist wurde, zum heutigen Krieg in der Ukraine befragte. Aber warum soll jemand, der noch den Weltkrieg als Soldat erlebt hat, weniger Experte sein als all jene, die sich tagtäglich vor allem in den elektronischen Medien zu Krieg äußern?
Ein anderer Veteran der Wehrmacht schrieb während des Kosovo-Kriegs der NATO im April 1999 in der F.A.Z. eine „Fremde Feder“: Alfred Dregger, von 1982 bis 1991 Vorsitzender der Unionsfraktion im Bundestag, am Ende des Zweiten Weltkriegs – im Alter von 24 Jahren – Hauptmann und Bataillonskommandeur. Sein Gastbeitrag trug die Überschrift „Den Krieg beenden“. Er begann mit dem Clausewitz zugeschriebenen Bonmot, man kenne von jedem Krieg den Anfang, aber nicht das Ende. Und dass der Krieg ein Prozess sei, der jederzeit unter politischer Kontrolle gehalten werden müsse. „Die Nato greift nunmehr seit fast zwei Wochen aus der Luft Jugoslawien an. Das war der Anfang eines Krieges, von dem niemand zu wissen scheint, wie er beendet werden soll.“
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