Türkische Regimegegner unter Beobachtung Bild: F.A.S.
Kritiker des türkischen Präsidenten werden auch in Deutschland überwacht und bedroht. Sogar der Geheimdienst MIT ist beteiligt. Viele Hinweisgeber liefern ihm zu.
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Jedes Mal, wenn Burak Copur etwas ins Netz stellt, bricht ein Sturm der türkisch-nationalistischen Empörung über ihn herein. Der Politikwissenschaftler aus Essen beschäftigt sich mit türkischer Minderheitenpolitik. In Talkshows, Interviews oder den sozialen Medien analysiert er die Politik von Präsident Recep Tayyip Erdogan. Er ist Widerspruch und Beschimpfungen gewöhnt. Schlimmer könne es nicht mehr werden, dachte er.

Politischer Korrespondent in Nordrhein-Westfalen.
Doch er täuschte sich. Ende vergangenen Jahres äußerte sich Copur zum Massaker im ostanatolischen Dersim, bei dem türkische Soldaten 1937 und 1938 im Namen der erbarmungslosen Turkisierungspolitik von Republikgründer und Staatspräsident Mustafa Kemal Atatürk Zehntausende kurdische Aleviten töteten. Es sei eine „weitverbreitete türkische Legende und boshafte Geschichtsfälschung“, dass Atatürk von den Geschehnissen in Dersim nichts gewusst habe, schrieb der Wissenschaftler. Vielmehr sei das Massaker unter Atatürks Führung von langer Hand geplant worden. Man müsse die historischen Fakten und die Schattenseiten der Türkei kennen, ohne dabei Atatürks Leistungen als Staatsgründer zu diskreditieren.
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