Durchsuchung in Castrop-Rauxel : Neue Beweismittel bei terrorverdächtigen Iranern gefunden
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Castrop-Rauxel am 8. Januar: Einer der Verdächtigen wird von einem SEK-Beamten in Gewahrsam genommen. Bild: dpa
In Castrop-Rauxel sind die Wohnungen zweier terrorverdächtiger Iraner abermals durchsucht worden. Dabei sollen laut Medienberichten auch giftige Substanzen gefunden worden sein.
Nach einer Razzia wegen Terrorverdachts in Castrop-Rauxel sind bei einer weiteren Durchsuchung in der vergangenen Woche neue Beweismittel gefunden worden. Das teilte die Düsseldorfer Generalstaatsanwaltschaft am Montag mit. Einen Bericht des ARD-Hauptstadtstudios, wonach es sich bei den nun gefundenen Beweismitteln um Substanzen zur Herstellung von Giftstoffen gehandelt habe, bestätigte ein Sprecher der Behörde nicht.
Die Nachricht wurde am Montagmorgen während einer Sondersitzung des Rechtsausschusses des Landtags zum Thema Castrop-Rauxel bekannt. Der nordrhein-westfälische Justizminister Benjamin Limbach (Grüne) sagte auf Nachfrage der SPD, er habe davon selbst gerade erst durch den Medienbericht erfahren.
In der Sondersitzung war mitgeteilt worden, dass die beiden beschuldigten Brüder einen Anschlag an Silvester geplant haben sollen. Ihnen habe aber ein Grundstoff für den Giftanschlag gefehlt, wie aus Telegram-Chats hervorgehe. Inzwischen sitzen sie in Untersuchungshaft.
Ihnen wird vorgeworfen, dass sie sich die Giftstoffe Cyanid und Rizin beschaffen wollten, um damit einen islamistisch motivierten Anschlag zu begehen. Konkret besteht der dringende Tatverdacht der Verabredung zu Mord. Bei den Durchsuchungen vor rund einer Woche wurden zunächst keine Giftstoffe gefunden.
Gründlichere Durchsuchung ohne Schutzanzüge
Erste allgemeine Hinweise auf die Aktivitäten der beiden Verdächtigen habe ein ausländischer Nachrichtendienst – nach dpa-Informationen das amerikanische FBI – bereits am 30. Dezember an das Bundeskriminalamt (BKA) gegeben. Am 6. Januar habe man eine IP-Adresse bekommen, die zu dem 32 Jahre alten Verdächtigen führte. Am 7. Januar waren der Iraner und sein 25 Jahre alter Bruder dann in einer Wohnung in Castrop-Rauxel festgenommen worden.
In der Wohnung seien nach ARD-Informationen nun auch die neuen Beweise gefunden worden. Laut Generalstaatsanwaltschaft hatte man „aufgrund der besonderen Sicherungsvorkehrungen“ bei den ersten Durchsuchungen noch einmal ohne besondere Maßnahmen, etwa Ganzkörperschutzanzüge, die Objekte durchsucht.
Nach früheren Informationen und einem Bericht an den Rechtsausschuss des Landtags hatte man zwischen dem 7. und 9. Januar neben der Wohnung auch zwei Garagen sowie das Zimmer des jüngeren Verdächtigen in der Maßregelvollzugsklinik Hagen durchsucht.