Nach Anschlag in Barcelona : Wie sicher sind deutsche Kirchen?
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Der Kölner Dom ist, auch wenn er erst 1880 vollendet wurde, die – so der frühere Dombaumeister Arnold Wolff – „vollkommene Kathedrale“. Bild: dpa
In Spanien wollten Attentäter eine weltberühmte Kathedrale angreifen, die Dresdner Frauenkirche soll im Fokus von Islamisten stehen und in Köln werden Steine vor den Dom gerollt. Wie sicher sind Deutschlands Kirchen?
Nach dem Terroranschlag in Barcelona wird der Kölner Dom stärker vor möglichen Angriffen mit Lastwagen geschützt. Vier tonnenschwere Steine blockieren jetzt die zentralen Zugänge zum Vorplatz und zum Seitenplatz des Doms, wie Stadt und Polizei am Dienstag mitteilten. Die Steine stammen aus der Kathedrale, bislang wurden sie in der Dombauhütte gelagert. „Der Dom schützt seine Besucherinnen und Besucher selber“, sagte Stadtdechant Robert Kleine. Die Steine ergänzen weitere Blockaden an anderen Zufahrten.
Nach dem Verhör eines verhafteten Terrorverdächtigen in Spanien war bekannt geworden, dass die islamistische Terrorzelle in Katalonien auch einen Angriff auf die Kathedrale „Sagrada Familia“ in Barcelona geplant hatte.
Der Kölner Polizeipräsident Uwe Jacob sagte, bei Terrorattacken hätten Täter zuletzt immer wieder Fahrzeuge genutzt, die leicht zu beschaffen seien. Er verwies auf die Anschläge in Nizza, Berlin, London und zuletzt Barcelona. Deshalb habe man für diesen symbolträchtigen Ort in Köln ein Sicherheitskonzept erarbeitet und umgesetzt. Zudem sorge zurzeit eine hohe Polizeipräsenz für Sicherheit rund um den Dom.
Dresdner Frauenkriche im Fokus?
Die „Bild“-Zeitung hatte am Mittwoch berichtet, dass die Dresdner Frauenkirche im Visier der Terrormiliz IS stehe. In einem Propagandamagazin des IS heißt es demnach unter einem Bild der Dresdner Frauenkirche: „Die Frauenkirche in Dresden - ein beliebter Versammlungsort der Kreuzzügler, der darauf wartet, niedergebrannt zu werden.“
Laut Polizei werden in der sächsischen Landeshauptstadt Kirchen und Moscheen als sogenannte Schutzobjekte tagsüber regelmäßig von Polizisten überwacht. An dieser abstrakten Gefährdungslage habe sich nichts geändert, teilte die Polizei mit. Das Bild aus dem Propagandamagazin kenne die Polizei bereits seit Juli. Eine ständige Präsenz von Sicherheitskräften etwa auf dem Neumarkt vor der Frauenkirche gebe es nicht.