Annalena Baerbock, Kanzlerkandidatin der Grünen, vor Aufzeichnung der Sendung „Brigitte Live“ am 1. Juli 2021 in Berlin. Bild: dpa
Die Grünen haben ihren Kritikern zuletzt „Rufmord“ und „Dreckskampagnen“ vorgeworfen. Nun ändern sie ihre Strategie. Von Fehlern wollen sie aber weiter nicht sprechen.
- -Aktualisiert am
Dass es so nicht weitergeht, war längst klar gewesen. Und doch machten die Grünen noch eine ganze Weile so weiter. Es kamen immer mehr Textstellen ans Licht, die Annalena Baerbock in ihrem Buch „Jetzt“ aus anderen Publikationen übernommen hatte. Doch die Grünen gaben keine Fehler zu, vielmehr erhoben sie ihrerseits Vorwürfe, sprachen von „Rufmord“ und „Dreckskampagne“. Unter dem Stichwort „Jetzt erst recht“ bildete sich eine grüne trotzige Front gegen alle, die über die Plagiatsvorwürfe sprachen oder berichteten.
Doch nun meldete sich die grüne Kanzlerkandidatin aus dem Urlaub und gab zu verstehen, dass sie den Konfrontationskurs nicht weiterverfolgen will. Zwar verteidigte sie nochmals ihre Vorgehensweise: Sie habe bewusst auf öffentlich zugängliche Quellen zurückgegriffen, gerade wenn es um Fakten gehe. Anders als in der Vergangenheit fügte sie allerdings hinzu: „Aber ich nehme die Kritik ernst“, rückblickend wäre es sicherlich besser gewesen, „wenn ich doch mit einem Quellenverzeichnis gearbeitet hätte“, sagte Baerbock der „Süddeutschen Zeitung“.
Zugang zu allen exklusiven F+Artikeln
2,95 € / Woche
- Alle wichtigen Hintergründe zu den aktuellen Entwicklungen
- Mehr als 1.000 F+Artikel mtl.
- Mit einem Klick online kündbar
Login für Digital-Abonnenten
Sie haben Zugriff mit Ihrem F+ oder F.A.Z. Digital-Abo