Krieg in der Ukraine : Strack-Zimmermann stellt Eignung von Scholz als Kanzler infrage
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Marie-Agnes Strack-Zimmermann (r), aufgenommen beim FDP-Bundesparteitag bei der Abstimmung zu den Änderungsanträgen zum Ukraine-Komplex. Bild: dpa
Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses fordert in einem Interview, Deutschland müsse eine militärische Führungsrolle einnehmen. Wer das nicht tue, sitze womöglich am falschen Platz.
Die FDP-Politikerin und Vorsitzende des Verteidigungsausschusses Marie-Agnes Strack-Zimmermann hat in einem Interview indirekt die Eignung von Olaf Scholz (SPD) als Bundeskanzler in Frage gestellt. In einem vorab veröffentlichten Ausschnitt der ZDF-Sendung „Berlin direkt“ sagte Strack-Zimmermann, Deutschland habe mit Blick auf den russischen Angriff auf die Ukraine nun „zu führen, nicht nur wirtschaftlich, sondern auch militärisch“. Und: „Für die, die diese Rolle nicht annehmen wollen, sage ich: Dann sitzen sie womöglicherweise im falschen Moment am falschen Platz.“
Die FDP-Politikerin selbst bestritt nach der Veröffentlichung des Ausschnitts, einen Rücktritt Scholz’ gefordert zu haben. „Der Spin ist Unsinn“, schrieb Strack-Zimmermann auf Twitter, ohne allerdings zu schildern, warum. Den Kanzler selbst erwähnte sie mit keinem Wort. Stattdessen lobte sie die Ampel. Sie sei die richtige Regierung zum richtigen Zeitpunkt.
Im Kanzleramt war die Reise von Strack-Zimmermann, des Vorsitzenden des Auswärtigen Ausschusses Michael Roth (SPD) sowie des grünen Abgeordneten Anton Hofreiter (Grüne) in die Ukraine dem Vernehmen nach als „Kriegstourismus“ bezeichnet worden.
Kritik übte Strack-Zimmermann im Interview laut des Vorabberichts des ZDF auch am Verhalten des Kanzlers gegenüber den Verbündeten. So habe Scholz Anfang der Woche nach Beratungen der G 7 behauptet, „dass die Welt sozusagen macht, was wir machen. Da kann ich nur sagen: Gott sei Dank nicht!“
Tatsächlich haben mittlerweile eine Reihe Verbündeter entschieden, auch schwere Waffen wie Panzer, Artillerie und Kampfdrohnen an die Ukraine zu liefern, allen voran die Vereinigten Staaten.