„Man kann sich den Impfstoff nicht aussuchen“
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Eine Helferin impft einen Rentner in einem „rollenden Impfzentrum“, das für einen Testlauf in Bannewitz bei Dresden steht. Bild: dpa
Viele Deutsche sind mit der Corona-Impfkampagne nicht zufrieden. Im Interview erklärt der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission, was ihn an der Debatte stört, warum nicht jeder höher priorisiert werden kann – und was die höhere Wirksamkeit des Biontech-Impfstoffs bedeutet.
Herr Professor Mertens, viele Deutsche sind nicht zufrieden damit, wann sie mit der Corona-Impfung dran sind.

Wirtschaftskorrespondent in Berlin
Das kann man wohl sagen. Mein E-Mail-Postfach quillt über. Seit Wochen erreichen mich und andere, die mit der Priorisierung zu tun haben, Forderungen von einzelnen Menschen und Gruppen, sie in eine „höhere Priorisierungsstufe“ einzuordnen.
Ist das nicht das gute Recht der Leute?
Natürlich, aber der Ton macht die Musik. Ich will es mal so sagen: Es gibt sachliche und anspruchsvolle Argumentationen, aber die Ansprüche werden manchmal auch sehr emotional und nicht selten überaus fordernd vorgetragen. Man kann ja über alles reden. Mich wurmt aber, dass viele Menschen Solidarität so verstehen, dass sie oder ihre Gruppe etwas bekommen. Die zweite wichtige Seite der Solidarität bleibt dabei unberücksichtigt, nämlich dass man auf etwas verzichtet zugunsten anderer.
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