
Spirale von Empörung und Hass
- -Aktualisiert am
Demonstration von Muslimen gegen Frankreich in Dhaka, der Hauptstadt Bangladeschs, am 2. November Bild: dpa
Europäische Politiker fordern zu Recht ein härteres Vorgehen gegen Aufwiegelung zur Gewalt. Aber auch das wird Konflikte nicht beseitigen. Ist im Umgang mit dem Islam mehr Rücksichtnahme erforderlich?
Brennt die Lunte an der Bombe, die in der bekanntesten der „Mohammed-Karikaturen“ als Turban auf dem Haupt des Propheten sitzt, schon wieder? Selbst der grausame Mord an dem französischen Lehrer Samuel Paty, der die umstrittenen Zeichnungen im Unterricht gezeigt hatte, vermochte es nicht, die Eiferer zum Innehalten zu bewegen. Stattdessen drehte die Spirale von Empörung und Hass sich nur noch schneller – und droht nun in eine neue Welle terroristischer Gewalt zu münden.
Nach den Attacken in Nizza und Wien waren Emmanuel Macron und Sebastian Kurz zwar bemüht, zu unterscheiden zwischen Islamismus als Ideologie und Islam als Religion. Hinter solchen Äußerungen steht aber auch Angst: davor, dass diese Unterscheidung verlorengeht – sowohl bei Muslimen als auch in den Mehrheitsgesellschaften. Steuern wir auf einen neuen Kulturkampf mit dem Islam zu?
Zugang zu allen exklusiven F+Artikeln
2,95 € / Woche
- Alle wichtigen Hintergründe zu den aktuellen Entwicklungen
- Mehr als 1.000 F+Artikel mtl.
- Mit einem Klick online kündbar
Login für Digital-Abonnenten
Sie haben Zugriff mit Ihrem F+ oder F.A.Z. Digital-Abo