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Krieg in der Ukraine : Putinversteher am Abgrund

Sahra Wagenknecht, hier ein Porträt aus dem Jahr 2019, gehört zu der Gruppierung in der Linken, die intern „Russia-Today-Fraktion“ genannt wird. Bild: dpa

Manche deutschen Politiker fanden, man müsse auf den Autokraten eingehen. Jetzt gibt sich Ralf Stegner ratlos, und von Sahra Wagenknecht heißt es: Sie hat Kreide gefressen.

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          Wer viel in eine Sache investiert hat, neigt dazu, immer noch mehr hineinzustecken, auch wenn es längst zu teuer und sinnlos erscheint. Diesen Effekt der „versunkenen Kosten“ beobachten Wissenschaftler in Beziehungen, aber auch in der Wirtschaft und Politik. Ein Beispiel dafür ist die Annahme mancher deutschen Politiker, man könne Wladimir Putin mit Einfühlung und freundlichem Entgegenkommen bezähmen. Das wurde lange versucht, und je aussichtsloser es schien, desto mehr klammerten einige sich daran. Nun müssen auch sie die Lage neu bewerten.

          Friederike Haupt
          Politische Korrespondentin in Berlin.

          Das ist schwer. Viele Putinversteher sind fassungslos. Sie finden sich vor allem bei der Linken und der AfD, aber auch in Teilen der SPD. Von den Parteispitzen kamen am Tag des Kriegsbeginns unterschiedlich klare Worte. Einig waren sich alle, dass Putin seine Attacke auf die Ukraine sofort beenden müsse. Doch während SPD-Chef Lars Klingbeil klar von „Krieg“ sprach und betonte, Putin habe die ausgestreckte Hand „weggeschlagen“, teilten der AfD-Chef Tino Chrupalla und seine Stellvertreterin ­Alice Weidel mit, der russische „Angriff“ müsse zur Folge haben, dass dem „russischen Partner endlich glaubwürdige Angebote gemacht werden“. Das klingt allerdings zynisch nach Wochen der Verhandlungen, während derer viele Angebote gemacht worden waren und Putin den Krieg vorbereitete.

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