Tanzball mit Live-Band: Gerswalde feiert die deutsche Einheit Bild: Jens Gyarmaty
In Scharen streben Sinnsuchende aus der Großstadt aufs Land. In Gerswalde in der Uckermark kann man sehen, wie Welten aufeinander prallen. Unmut regt sich in Berlins hipstem Vorort nicht nur wegen der explodierenden Immobilienpreise.
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Wann genau die Stimmung kippte, vermag keiner mehr so genau zu sagen. Vielleicht am Herrentag vorletztes Jahr, als die Männer aus dem Dorf mit ihren Leiterwagen kamen und die Zugezogenen das völlig daneben fanden. „Wir sind die Männer von Gerswalde“, hätten sie geschrien und nach Bier verlangt. Ganz schön betrunken seien sie gewesen. Und dann auch noch diese furchtbare Musik aus den Boxen.
Die Gerswalder haben das anders in Erinnerung. Friedlich seien die Väter und Söhne herumgezogen, vielleicht hätten sie „ein, zwei Bierchen zu viel getrunken“, Herrentag auf dem Land eben. Mit welchem Recht rümpfe man da die Nase? „So ’n Klientel möchten se wohl nicht“, sagt Eva Meister, stellvertretende Bürgermeisterin und eine wichtige Frau im Dorf. „Das schürt natürlich die Wut.“
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