Warum Sorben in der Lausitz der Bundesrepublik ein Ultimatum stellen
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Alter Brauch: Sorben im brandenburgischen Burg beim Zapust – mit dem Fest wird der Winter vertrieben. Bild: Picture Alliance
Einige Sorben in der Lausitz streben nach mehr Autonomie. Der Bundesrepublik stellen sie nun ein Ultimatum – sie wollen als indigenes Volk anerkannt werden. Nicht alle Sorben finden das gut.
Das eigentliche Problem bringt Martin Walde gleich zu Beginn auf den Punkt: „Als ich Kind war, gab es noch überall Leute, die Sorbisch sprachen“, sagt er. Heute sei das selten geworden, im Grunde sei nur noch im Dreieck zwischen den Städten Bautzen, Hoyerswerda und Kamenz im Alltag Sorbisch zu hören. „Ansonsten sieht es sehr, sehr mau aus.“
Walde will diese Entwicklung irgendwie aufhalten. Er ist pensionierter Kulturwissenschaftler und Mitinitiator eines Parlaments der Sorben, auf Sorbisch „Serbski Sejm“ genannt. Vor fünf Jahren wurde es erstmals gewählt. Es war eine private Initiative, die eine Briefwahl organisierte, aus der schließlich 24 ehrenamtliche Abgeordnete hervorgingen. Sie treffen sich seitdem regelmäßig an wechselnden Orten in der Lausitz, ihre Wahrnehmbarkeit jedoch ist eher gering, und ihr Vertretungsanspruch unter den Sorben umstritten.
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