Sonntagsfrage : Union schwächelt nach der Wahl
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Bald Koalitionspartner? Grünen-Chef Cem Özdemir und Angela Merkel im Bundestag. Bild: AFP
Wäre schon wieder Bundestagswahl, würde sich nur wenig ändern. Allerdings landen CDU/CSU auf einem neuen Jahrestief. Liegt es an Jamaika?
Nach zwei Wochen schwieriger Sondierungsgespräche für eine Jamaika-Koalition sinken CDU/CSU in der Wählergunst auf ihren Jahres-Tiefstand. Im aktuellen Sonntagstrend, den das Meinungsforschungsinstitut Emnid wöchentlich für die Zeitung „Bild am Sonntag“ erhebt, verliert die Union einen Zähler und kommt auf 31 Prozent. Die SPD kann davon leicht profitieren, sie steigt um einen Punkt auf 22 Prozent.
Die AfD liegt die fünfte Woche in Folge bei 12 Prozent. Die FDP erreicht erneut 11 Prozent. Auch die Grünen (10 Prozent) und die Linke (9 Prozent) bleiben gegenüber der Vorwoche unverändert. Auf die sonstigen Parteien entfallen 5 Prozent.
Für den Sonntagstrend hat das Meinungsforschungsinstitut Emnid zwischen dem 19. und 25. Oktober 2296 repräsentativ ausgewählte Personen befragt.
Jamaika-Verhandlungen stocken
Bei den Sondierungen über eine Jamaika-Koalition von CDU, CSU, FDP und Grünen gibt es weiterhin kaum Bewegung. Am Samstag wurden erneut Bedingungen und gegenseitig Vorwürfe formuliert. Die Vorsitzenden der vier Parteien wollen nun bis zur nächsten Gesprächsrunde am Montag die Lage und das weitere Vorgehen besprechen.
Bei einem Scheitern der Jamaika-Sondierungen muss es aus Sicht der SPD Neuwahlen geben. „Wir werden nicht in eine große Koalition eintreten“, bekräftigte der SPD-Vorsitzende Martin Schulz in den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Ein Bündnis von CDU, CSU, FDP und Grünen werde „schmerzhaft für die Republik“, prophezeite er.