Muckibude von Rechtsextremen
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Hessens Innenminister Peter Beuth und SEK-Beamte im Jahr 2017 Bild: dpa
Der Skandal um rechtsextreme Chats bei der Polizei wird immer größer. Im Zentrum steht ausgerechnet das SEK. Wer dessen Räume betrat, sollte staunen. Ein Fall von übersteigertem Elitebewusstsein?
Das wegen rechtsextremer Chats aufgelöste Frankfurter Spezialeinsatzkommando hatte seinen Räumen im Polizeipräsidium einen ganz eigenen Charakter verliehen. Mitglieder einer nun eingesetzten Expertenkommission berichteten vor dem Innenausschuss des Hessischen Landtags von einer „Selbstbeweihräucherung“, einem „zur Schau gestellten Korpsgeist“ und einem „übersteigerten Elitebewusstsein“: Am Ende eines Ganges hing das überlebensgroße Bild eines 2019 im Einsatz ums Leben gekommenen Kollegen. Davor befand sich eine Stange. Jeder, der dort vorbeikam, machte Klimmzüge – zu Ehren des toten Kollegen.
Die Räume waren außerdem mit Bildern der aktiven Beamten verziert. Sie posierten vor der Frankfurter Skyline, in voller Einsatzmontur, wie es heißt. Außerdem hatten die Polizisten einen Lieblingsfilm, darauf deuteten zumindest zahlreiche Devotionalien hin. Es ist der Film „300“. Die Comicverfilmung handelt von der Schlacht bei den Thermopylen. 300 Spartaner, gnadenlose Krieger, stellen sich einer gewaltigen persischen Armee entgegen, auf ihren Schilden das Lambda-Zeichen. Das ist in rechtsextremen Kreisen beliebt, unter anderem hat es die Identitäre Bewegung übernommen.
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