
Schwarz-Grün in NRW : Modell auch für Berlin?
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Partner in spe: NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst und Grünen-Vorsitzende Mona Neubaur Bild: dpa
In NRW könnte es bald das erste schwarz-grüne Bündnis im größten Bundesland geben. Für beide Parteien womöglich auch ein Testlauf für den Bund?
Auch wenn das Wort von der Zeitenwende inzwischen inflationär gebraucht wird: In Nordrhein-Westfalen könnte es bald tatsächlich dazu kommen. Über die bisherigen und anderswo schon längst durchbrochenen Lagergrenzen von Rot-Grün und Schwarz-Gelb hinaus bewegen sich in Deutschlands bevölkerungsstärkstem Bundesland die beiden großen Gewinner der Landtagswahl in Richtung einer historischen Koalition. Schon seit Jahren ist NRW kein Stammland der SPD mehr. Im mittlerweile zum „Swing state“ mutierten Bundesland haben sich Rot und Schwarz seit 2005 an der Macht abgewechselt.
Das sich nun abzeichnende Bündnis zwischen CDU und Grünen könnte zum Modell für den Bund werden. Wenn es hier klappt, warum nicht ebenso in Berlin? In Düsseldorf wird es darauf ankommen, dass die Verbindung von Ökologie und Ökonomie mit Blick auf das Ziel Klimaneutralität am wichtigsten deutschen Industriestandort gelingt.
Dazu müssen Hendrik Wüst und Mona Neubaur ein ähnlich enges Vertrauensverhältnis entwickeln, wie es der scheidende hessische Ministerpräsident Volker Bouffier und sein Stellvertreter Tarek Al-Wazir seit 2013 in Deutschlands erster schwarz-grüner Koalition in einem Flächenland aufgebaut haben. Bouffiers designierter Nachfolger Boris Rhein wird dies im Fall seiner Wahl nicht verspielen dürfen.