Zerstörte Städte und Dörfer : Schulze stellt Plattform zum Wiederaufbau der Ukraine vor
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Svenja Schulze (SPD), Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, nimmt an der Regierungsbefragung im Bundestag teil. Bild: dpa
Der Wiederaufbau der Ukraine sei eine Mammutaufgabe, die Regierungen allein nicht schultern können, sagt Ministerin Schulze. Eine Plattform soll die deutschen Hilfsangebote koordinieren.
Das Entwicklungsministerium hat eine Plattform vorgestellt, die beim Wiederaufbau der Ukraine helfen soll. Über eine dafür eingerichtete Internetseite sollen deutsche Initiativen, Hilfsorganisationen und Unternehmen vernetzt und ihre Hilfsangebote koordiniert werden. „Der Wiederaufbau der Ukraine beginnt bereits jetzt, auch wenn leider noch kein Ende des Kriegs in Sicht ist“, sagte Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD), die zusammen mit dem ukrainischen Botschafter in Deutschland, Olexij Makejew, die Plattform am Montag vorstellte.
„Diese langfristige Perspektive und frühzeitige Planung ist wichtig für die Widerstandskraft der ukrainischen Gesellschaft im Hier und Jetzt“, sagte sie. „Aber sie ist auch wichtig für einen erfolgreichen und effizienten Wiederaufbau einer freien und europäischen Ukraine.“ Das werde eine Mammutaufgabe, die Regierungen allein nicht schultern könnten.
Partnerschaften zwischen Deutschland und Ukraine fast verdoppelt
Auf einer Website soll über bestehende Angebote und Fördermöglichkeiten der Bundesregierung informiert werden, wie auch die Partnerschaftsprogramme des Entwicklungsministeriums. Schulze teilte mit, dass die Zahl der Partnerschaften zwischen Städten und Gemeinden in Deutschland und der Ukraine auf 135 gestiegen ist. Das sei fast doppelt so hoch wie noch vor einem Jahr.
Nach Angaben des Ministeriums konnten Kommunen schon zahlreiche Hilfslieferungen in die Ukraine senden, etwa Generatoren, Löschfahrzeuge, medizinisches Gerät oder Koch- und Heizgeräte. Es gibt auch 13 Partnerschaften zwischen Kliniken in Deutschland und der Ukraine und acht zwischen Betreibern von Wasserwerken. Auch von ukrainischer Seite werden diese Möglichkeiten der schnellen, direkten Hilfe geschätzt. Schulze sagte weitere 25 Millionen Euro an Hilfsgeldern zu, um diese Partnerschaften zu unterstützen.
Mehr als ein Jahr nach Beginn des russischen Angriffskrieges waren die Kosten für einen Wiederaufbau der Ukraine einer Analyse der Weltbank zufolge auf mehr als 400 Milliarden Euro geschätzt worden. Aktuell hat nach Berechnungen des Kieler Instituts für Weltwirtschaft Amerika gut 73 Millionen Euro Unterstützung beschlossen, die Europäische Union 55 Milliarden. Allerdings bezieht sich ein großer Teil davon auf militärische Hilfe.