Wer zur Schule kommen muss und wer wegbleiben darf
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Unterricht im Klassenzimmer in Zeiten von Corona (Symbolbild) Bild: dpa
Die Bundesländer ringen um den richtigen Umgang mit dem Coronavirus. In Hessen testet eine Schule jetzt das sogenannte Wechselmodell. Mehrheitsfähig ist das derzeit aber nicht.
Der Landkreis Bergstraße hat in Hessen eine Vorreiterrolle im Kampf gegen die Corona-Pandemie in Schulen inne. Seit Anfang vergangener Woche müssen Schulen dort ein Modell aus Präsenz- und Distanzunterricht anbieten. Das hat der Kreis so bestimmt. In der entsprechenden Allgemeinverfügung heißt es, der Distanzunterricht sei „mit oder ohne digitale Hilfsmittel“ anzuwenden. Ziel sei es, den Präsenzunterricht unter Wahrung des Abstands von 1,5 Metern durchführen zu können. Das Modell gilt für Schüler von der achten Klasse an. Ausnahmen sind aber möglich. So können sich auch ganze Klassen mit dem Unterricht vor Ort und zu Hause abwechseln. Über die Umsetzung im Einzelfall entscheidet die jeweilige Schulleitung.
Also etwa Stephanie Dekker. Sie ist Schulleiterin der Erich-Kästner-Schule in Bürstadt, einer Gesamtschule mit etwa 860 Schülern. Seit der vergangenen Woche sind viele Klassen hier geteilt, wochenweise bleibt die eine Hälfte zu Hause, die andere Hälfte besucht derweil die Schule. Die Unterrichtsinhalte sind für beide Gruppen gleich. Die Schüler, die zu Hause sind, erhalten und bearbeiten sie digital. Sie kommunizierten per Chat. Schulleiterin Dekker spricht von einem „Wechselmodell“. Ein sogenanntes hybrides Modell, bei dem die Schüler zu Hause per Video am Unterricht teilnehmen, sei wegen der nötigen Ausstattung mit Kameras und Headsets kaum möglich. Die Schule gilt als Vorzeigeeinrichtung, sie hatte sich schon lange auf den Schritt vorbereitet. Schüler, die nicht über einen Laptop oder Tablet verfügen, bekommen ein solches vom Landkreis oder einer Bürgerstiftung geliehen. Das „Wechselmodell“ funktioniere sehr gut, sagt Dekker. Die Arbeit im Pandemiejahr beschreibt sie als „anstrengend“, aber auch beglückend. Das Kollegium sei zusammengewachsen, man habe bei der Digitalisierung einen „riesigen Sprung gemacht“.
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