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Mecklenburg-Vorpommern : Eine Schule testet jeden Schüler auf Corona

  • -Aktualisiert am

Warten auf den Abstrich: Schüler am Neustrelitzer Carolinum Bild: Moritz Körner / Carolinum

An einem Gymnasium in Mecklenburg-Vorpommern können sich alle Schüler einmal pro Woche auf Corona testen lassen. Hilft das – und ist das ein Modell für andere Schulen?

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          Auch in dieser Woche begeben sich die Zwölft- und Elftklässler des Carolinum in Neustrelitz in das weiße Testzelt auf dem Schulhof, um sicher zu sein, sich nicht mit Corona infiziert zu haben. Angestanden wird mit gebührendem Abstand und Mund-Nasen-Schutz. Auf der rechten Seite übergibt eine Lehrerin die Kits für den Corona-Test, und auf der linken Seite befindet sich ein großer Spiegel, auf dem jeder Testkandidat sehen kann, ob er den Abstrich tief genug im Rachen nimmt, wie es im Erklärvideo zu sehen war. Dann wird das Röhrchen sorgfältig verschlossen und gekennzeichnet. Getestet wird nur, wer sich vorher registriert hat und einen QR-Code besitzt, der ausgedruckt mitgebracht werden soll. Auf diese Weise können die Röhrchen den richtigen Probanden zugeordnet werden. Verwechslungen sind durch doppelte Aufkleber nahezu ausgeschlossen. Spätestens tags darauf kommt eine Mail mit einem gesicherten Zugang mit dem Befund.

          Heike Schmoll
          Politische Korrespondentin in Berlin, zuständig für die „Bildungswelten“.

          Gesponsert wird der Test vom Rostocker Biotech-Unternehmen Centogene. Das kleine Namensschild mit dem grünen Punkt, das Schulleiter Henry Tesch, die Lehrer und Schüler um den Hals tragen, sichert die freie Beweglichkeit im Gymnasium Carolinum in Neustrelitz. „Ein Persilschein ist das aber nicht“, warnt Tesch, denn die Abstandsregeln setzt es nicht außer Kraft. Nur wer sich zweimal pro Woche jeweils freitags und montags dem Test unterzieht, behält den grünen Punkt und muss nicht mehr anstehen, um morgens eingelassen zu werden, sondern kann die „Fast lane“ benutzen. Henry Tesch, Mecklenburg-Vorpommerns ehemaliger Kultusminister, leitet das größte allgemeinbildende Gymnasium des Landes und erhofft sich ein wenig mehr Normalität an seiner Schule durch die Tests. „Abstandhalten fällt ihnen am schwersten“, sagt Tesch selbst über die älteren Schüler der 11. und 12. Klasse.

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