„Politiker müssen trotz Unsicherheiten entscheiden und handeln“: Olaf Scholz im Vorstandssaal des Willy-Brandt-Hauses in Berlin Bild: Gyarmaty, Jens
SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz sagt, der deutsche Föderalismus sei nicht das Problem in der Corona-Pandemie. Im Interview kritisiert er aber die mangelnde Vertraulichkeit der Beratungen.
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Herr Minister, wann haben Sie gemerkt, dass der Plan der Osterruhe, mit dem Bund und Länder die Pandemie bekämpfen wollten, scheitern würde?
Eines vorweg, das Ziel bleibt richtig: Wir sollten die Zahl der sozialen Kontakte, beruflich wie privat, jetzt noch einmal drastisch verringern, damit sich das mutierte Virus in dieser dritten Welle nicht noch schneller ausbreitet. Der Weg, dies über eine fünftägige Osterruhe zu erreichen, in der das gesellschaftliche Leben weitgehend zurückgefahren wird, hat sich bei genauerer Prüfung als nicht gangbar erwiesen. Und deshalb hat die Kanzlerin richtig gehandelt, als sie am Mittwoch „Stopp“ sagte. Der Ausweg aus dieser Pandemie führt nur über das Impfen – bis aber genügend Bürgerinnen und Bürger geimpft sind, müssen wir noch viel mehr testen, um Infektionsketten früh zu erkennen, und wir müssen unsere Kontakte weiter massiv verringern.
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