Eine Partei, die mit sich selbst kämpft
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Der Anfang vom Ende als Regierungspartei: 1988 wurde Bernhard Vogel (sitzend, links) auf einem Parteitag gestürzt, 1991 verlor die CDU die Mainzer Staatskanzlei. Bild: Ullstein
Seit 1991 ist die CDU in Rheinland-Pfalz in der Opposition. Die Partei überlegt, woran das liegt – und wählt Gordon Schnieder zum neuen Oppositionsführer.
Als sich die Erzählung vom Putsch in der rheinland-pfälzischen CDU Ende Dezember verbreitete, als es hieß, dass Abgeordnete gegen den Landes- und Fraktionsvorsitzenden Christian Baldauf aufbegehrt hätten und die Partei mal wieder ins Chaos stürzte, erinnerten sich viele Christdemokraten an 1988. Es ist das Trauma eines Landesverbandes, der drei Jahrzehnte nur Niederlagen erlebte. Damals hieß der Ministerpräsident Bernhard Vogel, drei Wahlen hatte er gewonnen, als er auf einem Parteitag gestürzt wurde. „Zunächst war der 11. November 1988 für mich der Fall ins Bodenlose“, sagt Bernhard Vogel, heute 90 Jahre alt. Er sitzt in einem Sessel in seinem Wohnhaus in Speyer und blickt zurück auf den Machtverlust seiner Partei.
1991 hatte die SPD zum ersten Mal eine Landtagswahl in Rheinland-Pfalz gewonnen. Schuld daran sei die CDU gewesen, sagt Vogel. Heute wie damals gilt für ihn: „Wer gewählt werden will, muss zunächst seinen eigenen Laden in Ordnung halten. Wenn die Wähler das Gefühl haben, dass jemand das nicht schafft, vertrauen sie ihm auch nicht das Land an.“
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