Die Grundschulen brauchen Hilfe
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Eklatanter Lernrückstand in den Grundschulen Bild: dpa
Viele Grundschüler können nicht richtig lesen, schreiben und rechnen. Wie können ihre Leistungen verbessert werden? Eine Fachkommission hat Vorschläge gemacht.
Rund 20 Prozent der Viertklässler können am Ende der vierten Klasse nicht richtig lesen, schreiben oder rechnen. In manchen Ländern sind es weit mehr. Sie verfehlen die sogenannten Mindeststandards, also die Minimalforderungen, die weit unten angesetzt sind. Denn Buchstaben zu entziffern bedeutet nicht, einen Text verständig lesen und ihm Informationen entnehmen zu können. Weil die Leistungen sich seit 2011 stetig verschlechtern, haben alle Länder dringend auf die Empfehlungen der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission (SWK) gewartet, die am Freitag in Berlin veröffentlicht worden sind. In acht Kapiteln auf 190 Seiten versucht die SWK den Ministern die wichtigsten Schritte zu einer Verbesserung der Leistungen nahezubringen.
Konkret geht es um die systematische Implementation von Bildungsstandards, vor allem von Mindeststandards in den Fächern Deutsch und Mathematik. Um eine Erhöhung der Lernzeit in Deutsch und Mathematik, um diagnosebasierte Förderkonzepte im Unterricht und um multiprofessionelle Teams in der Schule sowie Bildungspartnerschaften mit Eltern. Um die richtigen Diagnosen stellen und Defizite frühzeitig erkennen zu können, müssen Lehrer auch entsprechend ausgebildet sein – die SWK fordert deshalb, in der universitären Lehrerausbildung auf professionsbezogene Kompetenzen zu achten und Mentoren und Fachleiter in der zweiten Phase entsprechend zu qualifizieren sowie hochwertige forschungsbasierte Fortbildungen anzubieten.
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