Der Zweck heiligt den Sponsor
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Damit es ja niemand vergisst: Gazprom-Werbung im Mittelkreis des Schalker Stadions Bild: Christian Burkert
Der FC Schalke 04 hängt seit Jahren am Tropf des russischen Staatsbetriebs Gazprom. Warum gab es nie ernsthaften Widerstand der Fans? Und was macht der Klub, wenn Russland die Ukraine angreift?
Den Zusammenhang von Fußball und Politik muss man nicht über drei Ecken herbeiphilosophieren. Die beiden Sphären überschneiden sich fortwährend. Politiker geben sich gerne als glühende Anhänger „ihres“ Klubs, um Volksverbundenheit auszustrahlen. Immer wieder ersuchen finanziell in Bedrängnis geratene Vereine Landesregierungen, ihnen mit Bürgschaften aus der Patsche zu helfen. Das Sponsoring und der schnöde Mammon, der den Fußball zunehmend regiert, politisieren wiederum viele Fans.
Beim FC Bayern München kam es im November zu einer turbulenten Jahreshauptversammlung, weil kritische Anhänger verlangen, ihr FC solle sich vom Sponsor Qatar Airways trennen. Die Fluglinie gehört dem arabischen Emirat Qatar, wo es laut Nichtregierungsorganisationen zu fortwährenden Menschenrechtsverletzungen kommt. Zwar weigerte sich die Führung des FC, einen entsprechenden Antrag auf die Tagesordnung zu nehmen. Doch die Debatte dürfte bis zum Anstoß der Weltmeisterschaft in Qatar im November 2022 immer wieder aufflammen.
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