Die Kunstfigur
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Undankbar oder mutig? Sawsan Chebli Bild: Illustration Mart Klein und Miriam Migliazzi
Die SPD-Politikerin Sawsan Chebli kämpft gegen Rassismus und für Frauenrechte. Nun will sie in den Bundestag. Viele Genossen finden das unerhört, andere schwärmen für sie. Wer ist die Frau?
Sawsan Chebli hat einen Lieblingssatz: Ich habe es geschafft. Sie sagt ihn in verschiedenen Varianten. Auch an einem Samstagnachmittag im Haus der Nachbarschaft in Berlin-Wilmersdorf. „Dass ich es in der Schule geschafft habe, hat damit zu tun, dass ich ein deutsches Umfeld hatte.“ Oder: „Ich habe es trotz einer nicht ganz so leichten Ausgangslage geschafft, Abitur zu machen und zu studieren. Ich habe den Aufstieg gemacht und möchte, dass noch mehr es schaffen.“
Die 42 Jahre alte politische Beamtin, seit fünf Monaten Mutter eines Jungen, trägt an diesem Nachmittag eine rote Maske mit der Aufschrift „SPD.Berlin“. Nimmt sie den Mund-Nasen-Schutz ab, kommt ihr knalliger Lippenstift zum Vorschein. Sie trägt einen Pulli mit Tigermuster, eine mit Goldnieten besetzte Designertasche und weiße Sneakers der Marke Alexander McQueen, die 425 Euro kosten. Sie sagt: „Ich denke, ich habe eine Vorbildfunktion für viele junge Menschen, deren Eltern kein fettes Portemonnaie haben.“ Chebli ist Sozialdemokratin. Die SPD habe sehr viele Menschen, auch Migrantinnen und Migranten, als Wähler verloren. „Wir müssen sie zurückholen. Das kann ich“, sagt sie.
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