Ein Maskenbaum und trotzdem kein Mundschutz: Diese „Querdenkerin“ glaubt nicht an das Coronavirus. Bild: dpa
Wo die AfD bei der Landtagswahl Rekordergebnisse erzielt hat, sind die Infektionszahlen auf einem Höchststand. Gibt es einen direkten Zusammenhang?
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Seit Wochen schon führt Sachsen die „Hitliste“ der Bundesländer mit den meisten Corona-Neuinfektionen je 100.000 Einwohner an. Am Montag ist die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz auf fast 400 gestiegen, das ist doppelt so hoch wie der Durchschnitt der Fallzahlen der anderen Bundesländer, die sich – mit Abstand – auch neuen Höchstständen nähern. Thüringen steht kurz vor der 250er-Marke, dicht gefolgt von Bayern und Berlin. Warum die Lage ausgerechnet in Sachsen so außer Kontrolle geraten ist, wird derzeit vielfach diskutiert. Schließlich war der Freistaat genau wie die anderen östlichen Bundesländer im Frühjahr kaum von der Pandemie betroffen, und auch im Herbst stiegen die Fallzahlen vergleichsweise langsam, bis sie dann im November durch die Decke schossen.
Eine – auf den ersten Blick schlüssige – Vermutung lautet, dass die Zahl der Neuinfektionen in den Regionen besonders hoch ist, in denen viele AfD-Wähler leben. In Sachsen hatte die AfD bei der Landtagswahl im vergangenen Jahr mit 27,5 Prozent ihr bisher bestes Ergebnis eingefahren. Und die Partei hat sich, nachdem sie zu Beginn der Pandemie, als sich der Staat noch sehr zurückhaltend zeigte, besonders harte staatliche Eingriffe gefordert hatte, zu einer der schärfsten Gegner von Corona-Beschränkungen entwickelt, seit der Staat diese immer wieder anordnet. Bereits auf den ersten Demonstrationen der sogenannten Querdenker in Stuttgart waren Fahnen und Vertreter der AfD unübersehbar, und auch bei nahezu allen folgenden Protestveranstaltungen in ganz Deutschland war die AfD zugegen.
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