RWE und weitere gehen auf Distanz zu Uniter
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Von Uniter-Mitgliedern beschützt: Der Tagebau Garzweiler während der „Ende Gelände“-Proteste im Juni Bild: dpa
Nachdem sich Soldatenverbände von dem Uniter-Netzwerk distanziert haben, kappen auch Unternehmen alle Geschäftsverbindungen. Neben RWE ist darunter auch ein Waffenhersteller.
Als Ende Juni Umweltaktivisten des Bündnisses „Ende Gelände“ den Tagebau Garzweiler stürmten, wurde der Werkschutz des Energiekonzerns RWE von zwei externen Sicherheitsleuten unterstützt, auf die das Unternehmen im Rückblick gerne verzichtet hätte. Das von RWE bislang als „Partnerfirma“ bezeichnete Unternehmen „Atlas Solutions“ hatte zur Sicherung der Tagebaukante zwei Männer geschickt, die bei Uniter Mitglieder sind. Uniter, das ist ein Verein, der von Soldaten, darunter Angehörige des Kommandos Spezialkräfte, kurz KSK, gegründet wurde. Mittlerweile sind auch Polizisten und andere Mitglied in dem Netzwerk für militärähnliche Trainings und Jobangebote aus der Sicherheitsbranche. Dem Verein und seinem Organisator André S. werden Verbindungen zu mutmaßlichen Rechtsterroristen und Waffensammlern vorgeworfen, Uniter soll Schießübungen am Rande der Legalität abhalten. Manche sprechen von einer „Schattenarmee“. Der Verein hingegen weist das scharf zurück.
Mittlerweile macht Uniter Behörden nervös, der Bundestag befasst sich mit dem Treiben, Verbände und Firmen gehen auf Distanz, nun auch RWE und der Waffenhersteller Heckler & Koch. Die zwei Männer an der Tagebaukante waren nicht die einzigen Uniter-Mitglieder bei der Sicherheitsfirma „Atlas Solutions“. Die F.A.Z. konfrontierte RWE mit einem Bild des Geschäftsführers von „Atlas Solutions“, Dennis E. Er ist darauf in Bundespolizei-Uniform und mit einem Uniter-Abzeichen an der Schutzweste zu sehen. Auf anderen Fotos im Internet posiert E. mit Mitgliedern von Uniter bei einer paramilitärischen Übung. RWE reagierte daraufhin – und kappte die Geschäftsbeziehung zu dem Sicherheitsunternehmen. „Sollten wir im Hinblick auf Partnerfirmen Hinweise erhalten, die auf eine Zusammenarbeit oder auf eine Verbindung zu Uniter schließen lassen, gehen wir diesen umgehend nach und beenden die Kooperation sofort“, sagte Konzernsprecher Lothar Lambertz der F.A.Z.. Eine „Beauftragung oder Zusammenarbeit“ mit „Atlas Solutions“ sei „künftig ausgeschlossen“.
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