Rüstungsprojekte : Von der Leyen holt Euro Hawk aus der Garage
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Wird noch gebraucht: Prototyp der Aufklärungsdrohne Eurohawk Bild: dpa
Verteidigungsministerin von der Leyen will das für die Euro Hawk-Drohne entwickelte Aufklärungssystem testen lassen. Dafür muss auch die Drohne in Betrieb genommen werden, die das System tragen soll. Hintergrund ist ein niederschmetterndes Rüstungsgutachten.
Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) will die Aufklärungsdrohne Euro Hawk wiederbeleben. Es sei nötig, die „Euro Hawk-Drohne wieder aus der Garage zu holen“, um das dafür entwickelte Aufklärungssystem in großer Höhe von bis zu zwanzig Kilometern und über lange Zeit testen zu können, erfuhr die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (F.A.S.) aus dem Verteidigungsministerium. Das ist eine Konsequenz aus dem Rüstungsgutachten, das die Ministerin im Februar in Auftrag gegeben hatte und das sie am kommenden Montag vorstellen will. Die Bundeswehr hatte in den vergangenen Monaten geprüft, ob das Aufklärungssystem auch auf anderen Plattformen betrieben werden kann, etwa einem Airbus oder einer israelischen Drohne. Diese Prüfung verlief negativ.
Die Reißleine gezogen
Das in Deutschland von EADS entwickelte Aufklärungssystem Isis soll Kommunikationssignale eines möglichen Gegners aufspüren, entschlüsseln und gegebenenfalls stören. Sollten die Tests mit dem Euro-Hawk-Prototypen erfolgreich sein, müsste im nächsten Schritt ein Trägersystem gekauft werden – dabei käme wohl nur eine neue Variante des amerikanischen Global Hawk infrage, wie die F.A.S. weiter berichtet.
Der Euro Hawk beruht auf einer älteren Version dieser Drohne. Von der Leyens Vorgänger Thomas de Maizière (CDU) hatte im Mai 2013 bei diesem Rüstungsvorhaben nach eigener Darstellung „die Reißleine gezogen“, weil die Kosten der Musterzulassung aus dem Ruder gelaufen waren. Der Prototyp darf nur mit einer Sondergenehmigung in genau umrissenen Korridoren betrieben werden.