Rüstung : Bundeswehr will israelische Drohnen kaufen
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Eine Drohne des Typs Heron TP - dieses Modell kann eine Waffenlast von bis zu einer Tonne tragen Bild: dpa
Die Drohnen vom Typ Heron TP sollen vor allem der Aufklärung dienen, können aber auch bewaffnet werden. Das Verteidigungsministerium hat sich damit gegen den Kauf amerikanischer Predator-Drohnen entschieden.
Die Bundeswehr will einem Pressebericht zufolge israelische Aufklärungsdrohnen des Typs Heron TP erwerben, die auch bewaffnet eingesetzt werden können. Wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtet, will die Luftwaffe diese Waffensysteme beschaffen, die vor allem zur Aufklärung eingesetzt werden sollen, aber auch Raketen auf Bodenziele abfeuern können. Das Verteidigungsministerium habe sich damit gegen das amerikanische Konkurrenzmodell des Typs Predator entschieden.
Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Tobias Lindner erklärte, ein Jahr nach der grundsätzlichen Entscheidung, bewaffnungsfähige Drohnen für die Bundeswehr zu beschaffen, „wurde nun festgelegt, ein israelisches Modell zu beschaffen“. Die Heron TP soll als vorübergehende Lösung dienen und später durch eine waffenfähige Drohne ersetzt werden, die derzeit mit Frankreich und Italien entwickelt wird und etwa 2025 in die Produktion gehen soll.
Deutschland hatte die Entwicklung der Aufklärungsdrohne „Euro Hawk“ im Oktober 2014 gestoppt, weil eine Zulassung für den deutschen Luftraum fehlte und die Kosten aus dem Ruder liefen. Nach dem Debakel mit dem Rüstungsprojekt suchte das Verteidigungsministerium nach einem Ersatz für die Bundeswehr, bis eine langfristige Alternative bereitsteht. Dafür wurde im Mai zusammen mit Italien und Frankreich ein eigenes Projekt in Auftrag gegeben.