Am Ende war der Druck zu groß: Annegret Kramp-Karrenbauer am Dienstag mit Bundeskanzlerin Angela Merkel vor der CDU-Fraktionssitzung in Berlin Bild: EPA
Heckenschützen, Illoyalität, Intrigen: Annegret Kramp-Karrenbauer kam als erfolgreiche Landesmutter nach Berlin – und scheiterte. Ähnlich war es einst dem SPD-Mann Kurt Beck ergangen. Und doch ist diesmal manches anders.
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Kurt Beck hatte einen guten Start. Als der Mann aus Rheinland-Pfalz vor bald 14 Jahren SPD-Vorsitzender wurde, da waren sich viele sicher, dass er das Amt länger ausüben würde als seine Vorgänger Matthias Platzeck und Franz Müntefering. Beck war seit zehn Jahren ein erfolgreicher Ministerpräsident, er hatte gerade mit 45,6 Prozent der Stimmen die absolute Mehrheit in seinem Land für die SPD geholt. Auf der Bundesbühne war Beck gleich präsent, er wollte die Sozialdemokratie für Rechtsanwälte, Ärzte und Ingenieure interessant machen, sagte, dass sich Leistung wieder lohnen müsse, stieß aber auch eine Debatte über die Unterschichten, das „Prekariat“, in Deutschland an.
Auch Annegret Kramp-Karrenbauer erntete als Parteivorsitzende positive Reaktionen. Sie organisierte eine Debatte um die Migrationspolitik, die einen Schlusspunkt hinter den seit Jahren wogenden Streit in der CDU zu setzen schien. So erweckte sie den Eindruck, als könnte es ihr gelingen, sowohl die Anhänger der liberalen Merkel-CDU als auch deren konservative Kritiker zusammenzuführen.
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