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Regierungsbeauftragter Rörig : Kirche soll Missbrauchsopfer entschädigen

  • Aktualisiert am

Der Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung fordert die katholische Kirche zu Entschädigungszahlungen an Opfer sexueller Missbrauchs auf. (Archivfoto) Bild: dpa

Die Aufarbeitung der Fälle sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche soll an staatliche Behörden übergeben werden, fordert der Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung. Das sei eine offene Wunde, sagt er.

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          Johannes-Wilhelm Rörig, Beauftragter der Bundesregierung für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs, hat die katholische Kirche in Deutschland zu Entschädigungszahlungen aufgefordert. „Das ist noch eine offene Wunde“, sagte Rörig am Dienstag im ZDF-„Morgenmagazin“. Mit der Frage, was hier angemessen sei, müsse sich die Deutsche Bischofskonferenz in Fulda beschäftigen.

          Dort wird heute die Studie zum Ausmaß des sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche vorgestellt. Sie ersetzt keine strafrechtlichen Ermittlungen; die meisten Missbrauchsfälle aus der Vergangenheit sind sowieso schon lange verjährt.

          Rörig forderte die Kirche trotzdem auf, die weitere Aufarbeitung der Missbrauchsfälle staatlichen Behörden zu übergeben. Dies sollten Kirche, Bund und Länder vertraglich regeln, bekräftigte er. Ermittler müssten dadurch Zugang zu kirchlichen Archiven bekommen. Täter müssten benannt werden. Die katholische Kirche habe Glaubwürdigkeit und Vertrauen verloren, weil einzelne Personen nicht zur Verantwortung gezogen worden seien.

          Die wichtigsten Ergebnisse der Studie waren bereits vorab bekannt geworden. Demnach sollen zwischen 1946 und 2014 insgesamt 1670 katholische Kleriker 3677 meist männliche Minderjährige sexuell missbraucht haben.

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