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Corona-Nachrichten : RKI meldet Inzidenz von 5,8 — striktere Regeln in den Niederlanden

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Bei einer Impfaktion auf einem Wochenmarkt im niedersächsischen Bad Essen wird einem Mann vergangenen Donnerstag die Temperatur gemessen. Bild: Friso Gentsch/dpa

Die Trendwende bestätigt sich, den vierten Tag in Folge steigt die Sieben-Tage-Inzidenz. Das RKI meldet 952 Neuinfektionen. Die Niederlande schränken angesichts aktueller Infektionszahlen das Nachtleben ein.

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          Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei Corona-Infektionen ist am vierten Tag in Folge angestiegen. Sie lag bei 5,8 Neuinfektionen in sieben Tagen pro 100.000 Einwohner (Vortag: 5,5; Vorwoche: 4,9). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 952 Corona-Neuinfektionen. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 671 Ansteckungen gelegen.

          Deutschlandweit wurde nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 35 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 16 Tote gewesen. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit dem Virus Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 91.225.

          Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.735.420 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.634.000 an.

          Eingeschränktes Nachtleben in den Niederlanden

          In den Niederlanden gelten ab diesem Samstag wieder striktere Regelungen, um den rasanten Anstieg der Corona-Fallzahlen zu stoppen. Discos und Nachtclubs müssten abermals schließen, sagte der niederländische Regierungschef Mark Rutte auf einer Pressekonferenz am Freitagabend. Restaurants dürften zudem nur noch bis Mitternacht öffnen. Die neue Regelung gilt mindestens bis zum 13. August.

          „Im Moment schießen die Infektionsraten in die Höhe, hauptsächlich wegen der hochansteckenden Delta-Variante“, sagte Rutte. Die Zahl der Neuinfektionen in den Niederlanden war in den vergangenen Tagen drastisch gestiegen: Am Freitag meldeten die Behörden 7000 neue Fälle innerhalb von 24 Stunden.

          In dem Land mit seinen 17 Millionen Einwohnern haben sich seit Pandemiebeginn mehr als 1,7 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert, mehr als 17.700 starben. Rund 80 Prozent der Bevölkerung haben nach Angaben von Gesundheitsminister Hugo de Jonge mindestens eine Impfung erhalten, rund 50 Prozent sind vollständig geimpft.

          Bildungsministerin rechnet mit offenen Schulen im Herbst

          Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) sprach sich dafür aus, dass nach den Ferien für Schüler trotz Corona grundsätzlich die Präsenzpflicht im Unterricht gelten soll. Das sagte sie der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. „Ausnahmen bei vorerkrankten und besonders gefährdeten Kindern und Jugendlichen müssen aber möglich sein“. Es werde Rahmenbedingungen geben, unter denen sicherer Unterricht gewährleistet werden kann.

          Vor Schulbeginn nach den Ferien sollten ihrer Ansicht nach alle Schüler einmal getestet werden. „Danach muss es Regeltestungen geben, in der Frequenz abhängig vom Infektionsgeschehen. Das sollten wir uns als erste und wichtigste Maßnahme bei steigenden Inzidenzen leisten“, so Karliczek.

          Sie schloss abermals nicht aus, dass es wieder durch Corona bedingte Schulschließungen geben könnte. Sie sei aber „zuversichtlich, dass diesen Herbst die Schulen grundsätzlich offen gehalten werden können“. „Wir haben jetzt eine ganz andere Ausgangslage nach den Ferien. Wir haben eine steigende Impfquote, eine gute Teststruktur.“

          „Politischer Lockerungswettlauf fatal"

          Niedersachsens Ärztekammerpräsidentin Martina Wenker warnte in der Zeitung angesichts der fortschreitenden Ausbreitung der Delta-Variante eindringlich davor, sich nach und nach von sämtlichen Maßnahmen zu verabschieden. „Der politische Lockerungswettlauf, den manche in Bund und Ländern derzeit veranstalten, ist aus medizinischer Sicht fatal. Vorsicht und Maßhalten sind weiter die Gebote der Stunde“, sagte sie.

          Jetzt, wo Inzidenzen und Virusvarianten schon wieder stiegen, müssten zumindest Abstands-, Hygiene- und Maskenregeln weiter strikt eingehalten werden. „Wie kann man sich nur ernsthaft vom Maskentragen verabschieden wollen, wenn die meisten Kinder voraussichtlich gar keine Chance auf eine Impfung bekommen werden?“, fragte Wenker.

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