Mancher sagte, Kohl habe sie damals „weggelobt“ aus seinem Kabinett: Rita Süssmuth nach ihrer Wahl zur Bundestagspräsidentin im Dezember 1990 Bild: Picture-Alliance
Ist die CDU zerrissener denn je? Keineswegs, sagt die frühere Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth. Ein Interview über neue Konflikte mit Friedrich Merz, alte mit Helmut Kohl und die Frage, wie dieser die CDU dennoch zusammengehalten hat.
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Frau Professor Süssmuth, nach der zweiten knappen Kampfabstimmung um den Vorsitz innerhalb kurzer Zeit wirkt die CDU zerrissen wie nie. Stimmt das?
Ich spreche nicht von Zerrissenheit, es sind Spannungen, wichtige und gefährliche, bis hin zur Zerreißprobe. Die hat es immer gegeben. Ich erinnere mich an Zeiten, etwa als die Republikaner in den achtziger Jahren immer stärker wurden. Oder nehmen Sie den Streit über den Schwangerschaftskonflikt. Da ging es auch um eine Abgrenzung von fanatisch strikten und menschlich zugewandten Positionen in der CDU. In der SPD gab es auch schon immer Spannungen. Nehmen Sie die Kämpfe, die Willy Brandt mit seiner Partei ausgefochten hat und Helmut Schmidt noch viel mehr.
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