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Ko-Vorsitzende der Grünen : Ricarda Lang erteilt Wiedereinstieg in die Atomkraft eine Absage

  • Aktualisiert am

Ricarda Lang am 13. Juni in Kiel Bild: dpa

Laut der Ko-Vorsitzenden der Grünen wird es einen Wiedereinstieg in die Atomenergie auf keinen Fall geben. In der Debatte beklagt sie zu viel „Unernsthaftigkeit“.

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          Die Grünen-Ko-Vorsitzende Ricarda Lang hat einem Wiedereinstieg in die Atomkraft eine Absage erteilt. Lang sagte am Sonntag im ZDF-Sommerinterview mit Blick auf Aussagen von Finanzminister Christian Lindner (FDP), wonach Atomkraftwerke bis 2024 notfalls am Netz bleiben müssten: „Das, was Christian Lindner da will, ist nichts anderes als der Wiedereinstieg in die Atomkraft. Und das wird es mit uns auf jeden Fall nicht geben.“

          Lang beklagte eine „Unernsthaftigkeit“ in Debatte. Es handle sich um eine Hochrisikotechnologie. Viele Menschen machten sich Sorgen um die Gasversorgung und Energieversorgung. Den Menschen müssten aber Antworten gegeben werden, die auch tatsächlich zum Problem passten. Die Gaskraftwerke in Deutschland würden nur zu einem sehr kleinen Teil in der Verstromung eingesetzt und könnten nur zu einem winzigen Teil durch die Atomkraft ersetzt werden. „Wir haben ein Wärmeproblem, kein Stromproblem“, sagte Lang.

          Ricarda Lang kritisiert Markus Söder

          Lang machte deutlich, sie wolle einen zweiten Stresstest zur Sicherheit der Stromversorgung in Deutschland abwarten. Auch Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) will die Ergebnisse dieses Tests abwarten, die laut Ministerium in den nächsten Wochen vorliegen sollen.

          Die Grünen-Ko-Vorsitzende sagte weiter, die Atomdebatte werde von denen geführt, die beim Ausbau der erneuerbaren Energien versagt hätten und sich vor den Debatten um das Energiesparen wegdrückten - wie etwa Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU). „Ich erwarte zum Beispiel von einem Markus Söder, ich erwarte eigentlich von allen, die uns in diese Lage gebracht haben, dass sie endlich Teil einer Lösung werden“, sagte sie mit Blick auf die Union, die 16 Jahre lang im Bund die Regierung angeführt hatte, bevor die Ampel-Regierung aus SPD, Grünen und FDP 2021 an die Macht kam.

          Seit Wochen gibt es Forderungen vor allem aus der Union und der FDP nach einem Weiterbetrieb der drei noch verbliebenen Atomkraftwerke in Deutschland über das Jahresende hinaus. Finanzminister Lindner sagte der „Bild am Sonntag“: „Vieles spricht dafür, die sicheren und klimafreundlichen Kernkraftwerke nicht abzuschalten, sondern nötigenfalls bis 2024 zu nutzen.“

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